In den westlichen, hochtechnisierten Gesellschaften steigt zwar die Lebenserwartung, aber nicht das gesundheitliche Wohlbefinden der Bevölkerung. Laut Statistiken fühlen sich zwei Drittel aller Deutschen nicht gesund. Funktionelle Beschwerden wie z.b. Schlaflosigkeit, Unwohlsein, Verstimmungen, chronische Müdigkeit, Reizbarkeit und Lustlosigkeit, sowie Schmerzen ohne messbare Ursachen werden häufig bei Arztbesuchen genannt. Das Problem vieler Patienten ist, dass diese sogenannten funktionellen Beschwerden zwar tatsächlich vorhanden sind, Schmerzen verursachen und das Lebensgefühl beeinträchtigen, aber schulmedizinisch nicht messbar sind. Da es für diese Art von Beschwerden kein Messgerät und somit auch kaum Medikamente gibt, sind auch diese nur schwer behandelbar. Viele dieser Befindensstörungen werden als psychosomatisch abgestempelt, oder die Patienten fallen unter die Kategorie Hypochonder, also eingebildete Kranke. Eine für sie geeignete Behandlung erfahren sie in den wenigsten Fällen. 10% der Bundesbürger sind zusätzlich chronisch krank und die Zahl der chronischen Krankheiten wie Asthma, Diabetes und Allergien steigt ständig. Bei funktionellen Beschwerden, wie chronische Krankheiten, kann die westliche Medizin häufig nur lindernd eingreifen. Die Diagnose in der westlichen Medizin ist teuer und auch der finanzielle Aufwand für die Behandlungen nimmt zu. Oft haben die verordneten Medikamente dann auch noch viele Nebenwirkung, die dann ebenfalls behandelt werden müssen. In der TCM dagegen sind vor allem die funktionellen Beschwerden gut behandelbar, aber auch chronische Krankheiten. In der Diagnose der TCM steht das subjektive Befinden des Patienten an erster Stelle. Die Diagnose bewertet das subjektive Befinden, die Krankheitsanzeichen und den emotionalen Zustand des Patienten. Aus diesen Beobachtungen, sowie aus den objektiven Symptomen, ergeben sich die sogenannten Disharmoniemuster. Diese haben dann die spezielle Therapie zur Folge. Die sogenannten Erkrankungs - bzw Disharmoniemuster berücksichtigen allesamt einen psychischen, als auch einen emotionalen Aspekt der Erkrankung. Zudem ist die Diagnose in der TCM kostengünstiger, da sie vom Therapeuten selbst und vor allem ohne hochtechnisierte Geräte sofort ausgeführt wird.
"Messen was messbar ist, und was noch nicht messbar ist, messbar machen"
Auf diesen Satz von Galileo Galilei lässt sich die wissenschaftliche Auffassung der westlichen Medizin gründen. Diese sogenannte kausale Aanalyse, die ihre Befunde auf Fachärzte mit spezifischem Fachwissen, sowie auf hochtechnisierte Geräte stützt, hat eine organbezogene Diagnose zur Folge. Nur jeweils ein bestimmter Teil des menschlichen Körpers wird diagnostiziert. Erfahrungen, die über mehrere 1000 Jahre weitergegeben wurden, sowie analoges Denken stehen dagegen bei der TCM im Vordergrund. Das ganzheitliche Befinden und die jeweiligen Symptome des Patienten führen zu Diagnose des TCM-Therapeuten, der den Erkranken als Teil des kosmischen, energetischen Wirkgefüges sieht. Die Diagnose besteht demnach nicht aus so genannten Daten, Laborbefunde und Röntgenbildern, sondern aus seiner Beurteilung der energetischen Veränderung. Diese kann durch soziale oder emotionale Einflüsse, durch extreme klimatische Bedingungen, sowie durch falsche Ernährung hervorgerufen werden. Trotz der Unterschiede zwischen westlicher Medizin und TCM, oder vielleicht gerade deswegen, sind beide gut miteinander kombinierbar und können einander sogar hervorragend ergänzen. Die TCM ist als Vorbeugung und bei funktionellen Beschwerden sehr gut einsetzbar. Bei akuten Fällen, also lebensbedrohlichen Erkrankungen, z.b. eine Blinddarmentzündung, notwendigen Operationen oder sonstigen Notfällen ist die westliche Medizin jedoch unverzichtbar. Chronische Erkrankung dagegen können durch die TCM behandelt werden, und zwar oft gerade dann, wenn westlich orientierte Mediziner feststellen: "Damit müssen sie leben." Die Verfahren der TCM sind als Ergänzung und Unterstützung bei schweren Erkrankungen und chronischen Krankheiten sinvoll. Allerdings nur nach vorher erfolgter Diagnose durch die westliche Medizin. Die TCM zur Vorbeugung, Heilung und Linderung kann gemeinsam mit der westlichen Medizin den Menschen heilen und gesund erhalten. Beide sind für das Befinden des Patienten wichtig, wenn auch auf völlig verschiedenen Ebenen.